See im Stress: Wie wirken sich hohe Temperaturen und Niedrigwasser aus?

Veröffentlicht am 25.10.2022 in Landespolitik

Im Sommer 2022 war es den Aaalen im Bodensee spürbar zu heiß. So wurden von Fischern und Anwohnern vielerorts tote Aale gemeldet. Die Rede war sogar von einem regelrechten Aalsterben. Hohe Temperaturen und Niedrigwasser boten dagegen für Algen gute Bedingungen, so dass sich großflächige Algenteppische am Seeufer gebildet hatten. Wie hängen beide Beobachtungen zusammen und welcher Handlungsbedarf ergibt sich daraus für den Naturschutz am Bodensee? Diese Fragen will der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz (SPD) aus Singen mit Hilfe eines Antrags im Landtag aufgreifen.

Der Bodensee stellt als hochkomplexes Ökosystem aus ökologischer, wasserwirtschaftlicher und aus Sicht der Artenvielfalt eine wertvolle Ressource dar. Im und um den Bodensee verändert sich die Lage für die Pflanzen- und Tierwelt - nicht zuletzt durch den voranschreitenden Klimawandel - stetig.

Besonders durch die diesjährige Hitzewelle und den starken Niedrigwasserstand werden vermehrt Probleme erkennbar. "Wir sehen - gerade auch durch die Sommertemperaturen verursachte - großflächige Algenteppiche, die sich an Ufern rund um den Bodensee und an nährstoffreichen Stellen des Sees bilden", erläutert der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz (SPD). Diese Entwicklung sowie das vermehrt von Berufsfischern und Anwohnern gemeldete Aalsterben nimmt er zum Anlass für eine landespolitische Initiative.

In diesem Kontext sei insbesondere wichtig herauszufinden, inwiefern die wärmeren Temperaturen und die dadurch erhöhten Körpertemperaturen der Aale mit einem erhöhten Bedarf an Sauerstoff zusammenhängen. Denn von Seiten des zuständigen Ministeriums wurde bereits angemerkt, dass die erhöhten Wassertemperaturen die Algenblüte vorangetrieben haben, die dann wiederum zusätzlichen Sauerstoff verzehrt.

Unklar ist auch, wer für die Beseitung des Algenschlamms in Ufernähe, insbesondere im Bereich von Strandbädern zuständig ist. "Es kann nicht sein, dass das Land diese Aufgabe und die damit verbundenen Kosten den Landkreisen zuschiebt", kritisiert Norbert Zeller, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion im Bodenseekreis.

"Wenn wir die lokalen Klimaentwicklungen berücksichtigen, können wir davon ausgehen, dass diese Auswirkungen künftig intensiver und häufiger auftreten werden", so Storz. Aus diesem Grund müssen auch die etwaigen Zusammenhänge zwischen der erhöhten Algenplage und dem vermehrten Aalsterben erforscht werden.

Weiterhin ist laut Storz unklar, inwiefern sowohl das erhöhte Algenaufkommen als auch das Aalsterben erfasst, untersucht und bewertet werden. "Hinzukommt, dass die langfristigen Auswirkungen auf die Gewässerökologie und die Fischbestände sowie den Tourismus abgeklärt werden müssen", ergänzt Storz.

Im Rahmen eines Antrags bittet er die Landesregierung darum, sich der Problematik der Algenplage und des Aalsterbens ernsthaft anzunehmen. Die Landesregierung hat nach der Geschäftsordnung des Landtags drei Wochen Zeit, eine Stellungnahme zu den Fragen des Antrags zu erarbeiten. Nachdem die Antwort der Regierung vorliegt, soll darüber im zuständigen Ausschuss des Landtags beraten werden, erläutert Storz das weitere Vorgehen.

 
 

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