51 Schulen aus 44 Städten wollen einen langsameren Weg zum Abitur anbieten. Neben dem Stockacher Nellenburg-Gymnasium hat sich am letzten Tag auch die Konstanzer Geschwister-Scholl-Schule als Modellschule für einen G9-Zug beworben. Bis Ende März will das Kultusministerium über die Anträge entscheiden. Bild: Franz Haindl - pixelio.de

Das Nellenburg-Gymnasium habe schon frühzeitig mit den konzeptionellen Arbeiten begonnen, berichtet Hans-Peter Storz. Doch auch die Konstanzer haben ein gutes pädagogisches Konzept vorgelegt. Das Ministerium entscheide nicht nur anhand der vorgelegten Konzepte, sondern berücksichtige auch äußere Kriterien. So können in der Regel nur vierzügige Gymnasien G9-Züge anbieten. Berücksichtigt werden auch die verschiedenen bildungspolitischen Angebote in der Region und die Erreichbarkeit, also die Zentralität der Schulstandorte. Die Schulversuche sollen gleichmäßig auf Baden-Württemberg verteilt werden.
Bis zu den Anmeldeterminen für die weiterführenden Schulen wird das Kultusministerium mitteilen, welche 22 Schulen den G9-Zug schon zum nächsten Schuljahr einrichten können. Bis zum 1.12. können weitere Schulen einen Antrag stellen. Aus diesen Antragstellern werden dann weitere 22 Modellschulen ausgewählt. Rechnerisch könne so in jedem Stadt- und Landkreis ein G9-Zug angeboten werden.
Die SPD wundert sich nicht über das große Interesse und hätte gerne mehr Modellschulen zugelassen. Dies scheiterte jedoch am Widerstand des grünen Koalitionspartners, der wenige Tage vor Antragsschluss für zusätzliche Irritationen gesorgt hatte.
Hans-Peter Storz hat sich gegenüber der Kultusministerin für die Antragsteller aus dem Kreis Konstanz eingesetzt: „Ich würde es bedauern, wenn nur eine Schule im Kreis Konstanz für einen G9-Versuch in Frage kommt.