Schneckentempo beim Gäubahn-Ausbau wird noch langsamer

Veröffentlicht am 21.02.2024 in Landespolitik


Mit dem Bau des zweiten Bahngleises bei Horb sollte eine wichtige Engstelle in der Bahn-Verbindung zwischen Singen und Stuttgart beseitigt werden. Doch bis die Fahrgäste etwas davon haben, vergehen weitere Monate, kritisiert der Verkehrsexperte der SPD im Landtag, Hans-Peter Storz. Denn die Bahn hatte mitgeteilt, dass die vier Kilometer lange Neubaustrecke erst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 für den Zugverkehr freigegeben werde. „Die Bahn will bei Horb den ersten Preis für die langsamste Baustelle Deutschlands gewinnen,“ mutmaßt der Landtagsabgeordnete aus Singen.

Die Bahnverbindung nach Stuttgart wurde wegen des Bau eines zweiten Gleises und eines neuen Stellwerks bei Horb ab dem 2. Halbjahr 2023 für mittlerweile ein halbes Jahr lang unterbrochen. Einer Ankündigung der Deutschen Bahn zu Folge konnten die Arbeiten dennoch nicht fertiggestellt werden. Als Gründe wurden neben der Witterung auch Personalengpässe genannt. Den Verweis auf schlechtes Wetter hält Storz für einen schlechten Witz: Der Tiefbau sei während der gesamten Sperrungsdauer allenfalls für wenige Tage beeinträchtigt worden. Der wahre Grund liege in unzureichenden Kapazitäten der Bahn. „Unser Vertrauen in Terminankündigungen und Versprechen des Unternehmens sinkt von Tag zu Tag.“


Die Konzernbevollmächtigten der Bahn für Baden-Württemberg kündigte an, dass die Unterbrechung der Bahnlinie zwischen Oberndorf und Stuttgart planmäßig am 28. März, also kurz vor Ostern wieder aufgehoben werde und die Strecke weiterhin eingleisig befahren werde. Doch der nächste beschwerliche Umstieg auf Ersatzbusse stehe für die Fahrgäste schon fest: Wenn im Herbst die kurze Neubaustrecke getestet werde, komme es erneut zu einer Sperrung.


2014 habe die Bahn die Planfeststellung für den Bauabschnitt bei Horb beantragt. „Wenn jeder Bauabschnitt für den Ausbau der Gäubahn so lange geht, können sich Bahnfahrer im Jahr 2100 auf eine schnelle Verbindung von Stuttgart nach Zürich freuen,“ lautet die düstere Prognose von Storz.

 

 
 

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